Waddisch en 2023

Dat Jor bim Komm-Omend

Man sall sech vör dat nöüe Jor jo wall wat Goddes vörnemen. Wat schlecht es, loten, wat beter es, angon. Doch doto es mols de Kiek retour to maken, öm to sen, wat dann alle löpt on doucht. On vör de Waddischen wor dat Jor net et schlechtste. Et stoun em Teiken vam Schriewen. Net blos alle Weeke dat, wat ouk em Blättschen steit, mer en Order gebracht vör te leren. Denn: et Wöerbok sall weren, domet Plattdütsch ut Wadden schwatt op witt erhaulen bliewt. Dröm fong et em Janner an, dat bim Komm-Omend nom Tema gegangen wod: „Hushault“, „em Garen“, „Eten on Drenken“ on wat et noch alle gewt. Dat kom mangs en de vörigen Weeken ouk em „Döt on dat“, den Anfang mok de Eterei, wenn gött önk besennen.

„Wi mödden doch Platt kallen“, meinden en godde Komm-Omend-Fröündin em dermolen nöüen Jor, on so haulen wi dat ouk. Bes dohen wor et merscht so, dat wi us de aulen Stöckskes vörnemen, tosamen lesen on dann op Dütsch dröwer semeleeren. Mer Platt to spreken leren kom do to kott, so dat wi us nu ouk ömmer öwerleggen, wat wi ut em Lewen vertellen wellen on dann tosamen öwersetten. Ek as Vörsetter mak do den Bas on kall iegel Waddisch Platt met de Lüt. On dat wor em Feber ouk butten to sen: „Kloppt net de aulen Hüser platt / Wadden es dulle Klötzkes satt“ stoun do om Bollerwagen, met de wi op Fasselomend met dörch dat Städtschen trocken. Öwer ten leepen met us achter de lange Treck, on mer noch woren drachterher bie us vör en lecker Ertesopp em Hus.

Ouk en dösem Monnt wor de Komm-Omend vör de erschte Ker met em „Ortsspiegel“ vör Wadden, döchtech Reklame to maken. Doto stont wi noch en „Dat Portal“ öwer de Sproke em Rhienlaund as en Plattkreng, de et sogar noch gewt: dat-portal.lvr.de. Em Aprell gong et no Heisengen tem Paulushof, dat Berchbou- on Heimotutstellen to bekieken. En Komm-Omend-Fröündin het us dohen engelad on wi komen gern op Besök. No en kotte Sommerpos satten wi us domet uterein, wat van Wöer ein op Waddisch kennen mott. Rut kom de List „Echt Waddisch“, de wi ouk em „Döt on dat“ dunnemols vörstellen deren. Op acht-on-twentich Julei dachten wi an de Högel-Fährmann Heinrich Sehrt (1869 – 1945) vam Rüttelskamp, de selws völl op Waddisch Platt schriewen der. Sin Lewdach stoun völl van öm en de Essener Volks-Zeitung on em Anzeiger – en echten bekaunten Platt-Autor ut em Waddischen.

De September geng los met de grote Fier vam helligen Lürs, de min Wecht on ek vör de erschte Ker selwer drägen kounen. Vör us en grote Er, vör de Waddischen ouk en Fröüd, dat sech weer genoch Dräger founen. Den selwen Dach wor dovör noch en Komm-Omend on wi vertaulen ut em Lewen vam groten Helligen ut Freesenlaund. To sengen komen wi em Oktower, as us de Erni besocht het van de Ruhrpott-Revue, öm met us on sinem Quetschkasten Leeder vam Ruhrpott to sengen. Dat het allemolen Spass gemakt! Op et Eind vam Jor gow dat weer en grote Fier, on dovör gow dat völl Orsak. De Advent trock erenn on usen Herbert gow us en dollen Weimpel ut – denn wi send jo ken „Klöümpkesverein“, we he seit, ewer en echten Deil van Wadden. Met Kloskels, Plätzkes, godde Botter on Marmelad, doto en heiten Punsch deren wi den Chresdach fieren, de vör de Dör stoun.

Wadden, om erschten Janner twentich veer-on-twentich

Marc Real
Vörsetter vam Komm-Omend
AK Waddisch Platt em Waddischen Börger- on Heimotkreng

Waddisch im Jahr 2023

Das Jahr beim Komm-Omend

Man soll sich für das neue Jahr ja etwas Gutes vornehmen. Was schlecht ist, lassen, was besser ist, in Angriff nehmen. Doch dazu ist gelegentlich der Blick zurück zu machen, um zu sehen, was alles denn läuft und taugt. Und für die Waddischen war das Jahr nicht das schlechteste. Es stand im Zeichen des Schreibens. Nicht nur jede Woche das, was auch in der Zeitung steht, sondern in eine Abfolge zum Lernen gebracht. Denn: das Wörterbuch soll werden, damit Plattdeutsch aus Werden schwarz auf weiß erhalten bleibt. Darum fing es im Januar an, dass beim Komm-Omend nach Thema gegangen wurde: „Haushalt“, „im Garten“, „Essen und Trinken“ und was es noch alles gibt. Das kam zwischendurch in den vergangenen Wochen auch im „Döt on dat“ (Waddisch-Kolumne in den Werdener Nachrichten), den Anfang machten die Speise, wenn Ihr Euch erinnert.

„Wir müssen doch Platt sprechen“, meinte eine gute Komm-Omend-Freundin im damals neuen Jahr, und daran hielten wir uns auch. Bis dahin war es meistens so, dass wir uns die alten Texte vornehmen, gemeinsam lesen und dann auf Deutsch darüber nachdenken. Doch Platt zu sprechen kam dabei zu kurz, so dass wir uns nun auch immer überlegen, worüber wir aus dem Leben erzählen möchten und dann zusammen übersetzen. Ich als Vorsitzer gehe dann mit gutem Beispiel voran und spreche nur noch Waddisch Platt mit den Leuten. Und das war im Februar auch draußen zu sehen: „Kloppt net de aulen Hüser platt / Wadden es dulle Klötzkes satt“ (Haut nicht die alten Häuser platt / Werden ist blöde Klötzchen satt) stand da auf dem Bollerwagen, mit dem wir an Karneval durch das Städtchen zogen. Über zehn liefen mit uns hinter dem langen Zug, und noch mehr waren hinterher bei uns im Haus für eine leckere Erbsensuppe.

Auch in jenem Monat war der Komm-Omend zum ersten Mal mit im „Ortsspiegel“ für Werden, um anständig Werbung zu machen. Zudem stehen wir noch in „Dat Portal“ zur Sprache im Rheinland als Plattgruppe, die es sogar noch gibt: dat-portal.lvr.de. Im April ging es nach Heisingen zum Paulushof, um die Bergbau- und Heimatausstellung anzuschauen. Eine Komm-Omend-Freundin hat uns dorthin eingeladen und wir kamen gerne zu Besuch. Nach einer kurzen Sommerpause setzten wir uns damit auseinander, welche Wörter man auf Waddisch kennen muss. Raus kam dabei die Liste „Echt Waddisch“, die wir seinerzeit auch im „Döt on Dat“ vorstellten. Am 28. Juli gedachten wir des Hügel-Fährmanns Heinrich Sehrt (1869 – 1945) vom Rüttelskamp, der vieles auf Waddisch Platt verfasste. Sein Lebtag standen zahlreiche seiner Texte in der Essener Volks-Zeitung und im Essener Anzeiger – ein wirklich bekannter Platt-Autor aus dem Werdener Land.

Der September begann mit der großen Feier des heiligen Ludgerus, den meine Partnerin und ich zum ersten Mal selbst mittragen durften. Für uns eine große Ehre, für die Werdener eine große Freude, dass sich wieder genug Träger fangen. Am selben Tag war zuvor noch ein Komm-Omend und wir erzählten vom Leben des großen Heiligen aus dem Friesenland. Zum Singen kamen wir im Oktober, als uns Erni von der Ruhrpott-Revue besuchte, um mit uns und seinem Akkordeon Lieder aus dem Ruhrgebiet zu singen. Das hat allerhand Spaß gemacht! Am Ende des Jahres gab es wieder eine große Feier und dazu gab es einigen Anlass. Der Advent zog herein und unser Herbert gab uns einen tollen Wimpel aus – denn wir sind ja kein „Klümpchenverein“, wie er sagte, sondern ein echter Teil von Werden. Mit Stutenkerlen, Plätzchen, guter Butter und Marmelade, dazu einen heißen Punsch haben wir die Weihnachtszeit gefeiert, die vor der Tür stand.

Essen-Werden, den 1. Januar 2024

Marc Real
Vorsitzer des Komm-Omend
AK Waddisch Platt im Werdener Bürger- und Heimatverein

2 Kommentare

  1. Als ehemaliger Werdener (1964-68, vorher in Horst, jetzt in Herrsching am Ammersee wohnhaft) beziehe ich seit Jahrzehnten das Werdener Blättchen und lese darin auch immer den Waddisch-Artikel. Deshalb kann ich es inzwischen fast ohne Zuhilfenahme der Übersetzung lesen, aber nicht sprechen. Ich freue mich sehr auf das Wöerbok und hoffe, dass es auch eine Aussprachehilfe enthält. Vielen Dank für diese Website und das Wöerbok!

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